30. Oktober 2022

LMV Oktober 2022: Keine Sportgroßveranstaltungen in Diktaturen und Autokratien



WM in Katar boykottieren – Sportförderung neu aufstellen

Als die Fußball-Weltmeisterschaft für diese Jahr im Jahr 2010 an Katar vergeben wurde, war schnell klar, dass hier nicht die Bewerbungsunterlagen, sondern eher die finanziellen Zahlungen an die Funktionärinnen den Ausschlag gaben. Die unzähligen toten Bauarbeiterinnen, menschenunwürdige Zustände auf den Baustellen und die Menschenrechtsverletzungen des Katarischen Regimes sind hier nur weitere Verschärfungen. Doch die WM in Katar ist hier nur die Spitze des Eisbergs (/rw). Olympische Spiele in Russland und China, Korruption bei der Vergabe von Sportveranstaltungen, Rassismus, Diskriminierungen, Umweltschäden, Doping. Die Liste ließe sich beliebig vorführen. Im Mittelpunkt all dessen steht meist die Gier nach Geld.

Für uns als GRÜNE JUGEND Hessen ist deshalb klar:

  1. Wir fordern alle Kommunen in Hessen auf, die Fußballweltmeisterschaft 2022 nicht öffentlich zu übertragen. Die übertragenden Öffentlich-Rechtlichen TV-Anstalten sollen bei all ihren Berichterstattungen auch über die Schattenseiten der Weltmeisterschaft berichten (/rw) und der Weltmeisterschaft nicht mehr Aufmerksamkeit als durch die Rechtevergabe verpflichtet einräumen.
  2. In Zukunft dürfen keine Sportgroßveranstaltungen mehr an Diktaturen und autokratische Regime vergeben werden. Es braucht außerdem die Verankerung (/rw) von verbindlichen und überprüfbaren Nachhaltigkeits- und Umweltstandards bei der Rechtevergabe. Insbesondere für die Sportstädten ist eine zwangsweise Nachnutzung für die nächsten Jahrzehnte vorzuweisen. Die Vergabe muss an die Beachtung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft, Menschenrechte und Nachhaltigkeit geknüpft sein.
  3. Sportgroßverbände müssen die Mitsprache von Athletinnen verbessern und diese aktiv in wichtige Entscheidungen, wie beispielsweise die Vergabe von Veranstaltungen einbinden.
  4. Das Land Hessen richtet seine Sportförderung breiter auf, um so unter anderem Randsportarten und den Breitensport noch besser zu fördern. Eine besondere Beachtung gilt der Förderung von FINTA-Sportler*innen und -Vereinen. Auch Para-Sport muss dabei bedacht werden. Außerdem soll der ökologische Bau oder die ökologische Sanierung von Sportanlagen besonders gefördert werden.



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