12. Januar 2025

LaBei Januar 2025: Einführung von Workshops für Kreisvorstandsmitglieder: „How to Verantwortungsträger*in sein – Wie gehe ich mit Verantwortung um?“



Der Landesbeirat beschließt, dass der Landesvorstand ein strukturiertes Schulungsangebot für alle Kreisvorstandsmitglieder (KVomis) etabliert, welches regelmäßig stattfindet und durch ergänzende Online-Tools unterstützt wird. Dieses Schulungssystem soll die KVomis für die Rolle als Verantwortungs- und Vertrauensperson stärken und ihnen umfassende Kompetenzen in zentralen Awareness-Themen vermitteln, um eine respektvolle, inklusive und diskriminierungsfreie Verbandskultur aktiv zu fördern.

In der aktuellen Struktur des Verbands fehlt es häufig an einer systematischen Schulung, die KVomis gezielt auf ihre Aufgaben und die damit verbundene Verantwortung vorbereitet. Wichtige Themen wie Antidiskriminierung, der Umgang mit struktureller Diskriminierung, zwischenmenschliche Kommunikation, Einbindung in den Kreisverband und die Entwicklung einer respektvollen Verbandskultur werden oftmals nicht konsequent vermittelt. Das kann zu einem Ungleichgewicht und daraus resultierend einer Überforderung bei der sichtbaren Aufgabenverteilung und der meist unsichtbaren Sorgearbeit führen.

Der Antrag zielt darauf ab, diese Lücke zu schließen und eine nachhaltige Schulungsstruktur zu etablieren, die allen KVomis zugutekommt, die Zusammenarbeit im Kreisvorstand sowie die Awarenessarbeit auf allen GJ-Ebenen stärkt.

Der Antrag sieht vor, dass der Landesvorstand für die Kreisverbände regelmäßig Workshops organisiert und anbietet, die möglichst alle KVomis in die gleichen Themen und Kompetenzen einführen. Der Fokus dieser Workshops liegt auf einem respektvollen Miteinander innerhalb des Verbands.
Es werden Themen behandelt, die für eine inklusive und wertschätzende Verbandskultur zentral sind, wie beispielsweise der Umgang mit Klassismus, Solidarität, Diskussionsatmosphäre, Körperkontakt, Mikroaggressionen, Deadnaming sowie der faire Umgang mit Quoten und einer konstruktiven Fehlerkultur.

Besondere Schwerpunkte werden zudem auf die Themen Grenzüberschreitungen, Sexismus, Feminismus, Ableismus, Rassismus, Queerfeindlichkeit und Antisemitismus gelegt, um die KVomis für diese Themenbereiche zu sensibilisieren.

Ziel ist es, den KVomis neben theoretischem Wissen auch konkrete, praktische Handlungsmöglichkeiten vermittelt werden. Die Handlungsmöglichkeiten sollen praxisnah sein und zeigen, wie in unterschiedlichen sensiblen Situationen, respektvoll, solidarisch und kompetent eingeschritten werden kann. Zudem sollen Multiple-Choice-Tests die theoretischen Inhalte vertiefen und mit Reflexionsfragen können sich die KVomis tiefgreifend mit den Themen auseinandersetzen.

Der Landesvorstand wird zudem aufgefordert, zu prüfen, ob ergänzend zu den Präsenzworkshops ein Online-Programm entwickelt werden kann, das Erklärvideos, Prüf-Tools und Reflexionsfragen umfasst, um die Schulungen noch flexibler und zugänglicher zu gestalten.

Die Workshops sollen halbjährlich stattfinden und bei regionalen Treffen der Kreisverbände sowie bei Klausurtagungen und Vorstandssitzungen angeboten werden.

Um den Aufwand für die Anreise zu minimieren, werden sie vor Ort bei den jeweiligen Kreisverbänden durchgeführt. Der Landesvorstand soll dahingehend, mit Absprache der Kreisverbände, ein Region-Konzept erstellen. Darin sollen alle existierenden Kreisverbände in Süd-, Mittel-, oder Nordhessen unterteilt werden, um zu garantieren, dass alle Kreisverbände bei den regionalen Treffen erfasst sind.

Um eine Wissens- und Kompetenzhierarchie zu vermeiden, soll der Landesvorstand berücksichtigen, dass möglichst alle KVomis an den Workshops teilnehmen und nicht nur einzelne Personen geschult werden. Dadurch garantieren wir, dass der Wissensverlust in einem KV beim Ausscheiden eines Kreisvorstandsmitglieds nicht zu hoch anfällt und einzelne aktive Mitglieder nicht zu sehr überlastet sind. Zuletzt bieten die Workshops eine Erfahrungsaustausch und Vernetzungsmöglichkeit für KVomis innerhalb der Region.



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