19. November 2015

LaBei Juni 2014: Ein Fest der Vielfalt gemeinsam feiern



Im Sommer 2014 wird auch in Deutschland die Männer-Fußballweltmeisterschaft in Brasilien gefeiert. Wir freuen uns auf ein buntes und friedliches Fest unterschiedlicher Kulturen. Die deutsche Nationalmannschaft spiegelt auch in diesem Jahr die Vielfalt unserer Gesellschaft wider. Wir begrüßen, dass viele Bürger*innen sich damit identifizieren und ihre Mannschaft unterstützen. Die Weltmeisterschaft ist ein Anlass, der Gemeinschaft schafft und Menschen zusammen bringen kann.
Gleichzeitig stellen wir fest, dass diese Begeisterung und Identifikation als Gemeinschaft für nationalistisches Gedankengut instrumentalisiert werden kann. Der Anstieg von Fremdenhass, Ausgrenzung, Rassismus und Diskriminierung ist an Fußballmeisterschaften deutlich zu erkennen. Durch das Herausheben der eigenen Nation besteht die Gefahr, dass andere Nationen abgewertet werden. Zu Fußballmeisterschaften fallen daher enorm viele abfällige Beleidigungen gegen Menschen aus anderen Ländern. Nationale Symbole können diese Diskriminierung befördern und eine Meisterschaft des gegenseitigen Hasses und nicht der Verständigung hervorrufen.
Wir lehnen entschieden ab, dass die Identifikation mit einer Mannschaft und dem jeweiligen Land, dazu missbraucht wird, andere Länder und Kulturen abzuwerten und rufen alle Fans auf, entschieden gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzutreten.
Wir kritisieren, dass Medien und Unternehmen während der Fußballweltmeisterschaft Deutschland und die Zugehörigkeit zu diesem Land stark in den Vordergrund rücken.  Wir fordern, dass stattdessen Werte wie Fairplay, Toleranz und Vielfalt sowie die Freude am Sport im Zentrum der Fußballweltmeisterschaft stehen.
Wie schon in der Vergangenheit nutzt die Bundesregierung den medialen Rummel (rund um das sportliche Großereignis Fußballweltmeisterschaft) um Gesetzte abseits des öffentlichen Fokus zu verabschieden. So wurde schon im Jahre 2006 die mediale Omnipräsenz der anstehenden WM ausgenutzt, um ohne viel Aufsehen die Mehrwertsteuer auf 19% anzuheben. Und auch dieses Jahr bedient sich die Regierung dieses Instrumentes. So will die Große Koalition noch vor der parlamentarischen Sommerpause ein Gesetz verabschieden, welches die Schiefergasförderung (Fracking) in Deutschland für zulässig erklärt. Der Vorhang der „fußballerischen Glückseligkeit“ wird bewusst missbraucht um ein bei der Bevölkerung auf breite Ablehnung stoßendes Thema zu kaschieren.
Wir kritisieren zudem Innenminister Thomas de Maiziere, der zu der Frage, ob die Deutsche Fußballnationalmannschaft bei einer Meisterschaft die Deutsche Nationalhymne singen soll oder nicht, bei einem Interview mit der „Bild am Sonntag“ sagte:
„Die Spieler treten für Deutschland an. Ich würde mich freuen, wenn sie sich mit der Hymne zu ihrem Land bekennen.“ Aus Sicht der Grünen Jugend Hessen (GJH) sollte jede*r Spieler*in die Freiheit haben, selbst zu bestimmen, ob er/sie die Nationalhymne singen möchte oder nicht. In beiden Fällen geht die GJH davon aus, dass sich die Nationalelf zu ihrem Land bekennt und mit vollem Einsatz spielt!



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