7. Januar 2017
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Je suis Charlie – Bleistifte in die Höhe!
Am kommenden Samstag jährt sich der Anschlag auf die französische Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ bereits zum zweiten Mal. Am 07. Januar 2015 fielen zwölf Menschen, darunter etliche Redaktionsmitglieder, der Herausgeber der Zeitschrift, sowie ein Polizist, dem islamistisch motivierten Terror von Al-Qaida zum Opfer. Gerade einmal einen Tag später wurde, ebenfalls in Paris, eine Polizistin von einem Attentäter des selbsternannten „Islamischen Staat“ erschossen, welcher später vier weitere Menschen bei einer Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt tötete.
Dazu erklären die beiden Landesvorsitzenden der Grünen Jugend Hessen Sarah von Hagen und Thorben Sämann: „Wir nehmen diesen traurigen Jahrestag zum Anlass, erneut den Opfern der Anschläge und ihren Familien zu gedenken. Wir nehmen ihn aber auch zum Anlass, dem Terrorismus wieder und wieder die Geschlossenheit derer zu demonstrieren, die sich gegen ihn stellen. Die Bilder vom Trauermarsch des 11. Januar 2015 lösen noch immer eine Gänsehaut in uns aus. Wir sind stolz, dass allein in Paris 1,5 Millionen Menschen trotz unklarer Sicherheitslage auf die Straße gegangen sind, viele hielten dabei Bleistifte in die Höhe. Der Spruch „Je suis Charlie“ verbreitete sich daraufhin wie ein Lauffeuer, als Symbol der Solidarität in den sozialen Netzwerken. Angeführt wurde dieser überwältigende Marsch der Solidarität von den Präsidenten der europäischen Institutionen, dem französischen Präsidenten Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie 42 weiteren Staats- und Regierungschefs. Die grausamen Ereignisse in Paris waren für viele der Beleg dafür, dass islamistischer Terror nun auch Einzug in Europa erhalten hätte. Mit dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt vor wenigen Wochen hätte er auch in Deutschland Fuß gefasst. All jenen die sich jetzt fürchten, die öffentliche Plätze und Versammlungen meiden, die sich um ihre Liebsten sorgen, all denen wollen wir zurufen: Habt keine Angst. In schwierigen Zeiten müssen wir zusammenstehen. Der Terror kann nur dann Einzug in Europa und in Deutschland erhalten, wenn wir ihm den Einzug in unsere Köpfe gewähren.“
Landesschatzmeister Felix Martin führt fort: „Nichts desto trotz ist die Frage nach der inneren Sicherheit eine berechtigte Frage. Wir brauchen kluge sicherheitspolitische Maßnahme, ohne Populismus und ohne Kurzschlussreaktionen nach einem Anschlag. Wir freuen uns daher, dass sich die hessische Landesregierung nicht am Populismus anderer Bundesländer beteiligt. Hier wurde kürzlich ein ganz konkretes Sicherheitspaket beschlossen. Die Polizei soll durch mehr Personal, darunter 1000 zusätzliche Polizeivollzugsbeamt*innen bis zum Jahr 2020, durch Ausbezahlung von Überstunden, Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit und eine bessere Ausrüstung gestärkt werden. Außerdem wird in Hessen seit Jahren eine Extremismusprävention betrieben die ihresgleichen sucht. Von unsinnigen populistischen Debatten wie dem Burka-Verbot oder der Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft ist hier keine Rede. Stattdessen wird bei uns in Hessen echte und gute Sicherheitspolitik gemacht und darauf können alle Beteiligten stolz sein. Lasst uns also dem Terror den Einzug in unsere Köpfe verwehren, lasst uns jetzt erst recht auf den Christopher Street Day`s der Republik für Vielfalt tanzen, lasst uns jetzt erst recht „Refugees Welcome“-Sticker über braune Parolen kleben und lasst uns jetzt erst recht solidarisch „Charlie Hebdo“ lesen und im jüdischen Supermarkt einkaufen.“
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