Pressemitteilung: Zum IDAHOBIT 2018. Für Vielfalt und sexuelle Selbstbestimmung!
Am 17. Mai 1990 wurde Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel für Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestrichen. Heute 28 Jahre später ist zwar in der Gleichberechtigung von queeren Menschen schon viel passiert, aber noch nicht genug. Die Ehe für Alle reicht noch nicht! Strukturelle und gesellschaftliche Diskriminierung gehören leider immer noch zum Alltag von allen, die sich nicht in das heteronormative binäre Geschlechterbild einordnen.
Deswegen ist es wichtig jeden Tag für Vielfalt und besonders am heutigen Gedenktag, dem IDAHOBIT (International day against homo.-bi und transphobie) für die vollkommene Gleichberechtigung und das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung zu kämpfen.
Denn auch wenn in Deutschland im letzten Sommer die Ehe für Alle eingeführt wurde, ist Diskriminierung in der Gesellschaft aber auch von Seiten des Staates täglich präsent. Auf Bundesebene zum Beispiel ist das deutsche Transsexuellengesetz, aus dem Jahre 1980, bis heute immer noch nicht reformiert worden, trans*personen müssen sich diskriminierenden Verfahren und Gutachten unterordnen.
Unter grüner Regierungsbeteiligung ist in Hessen mit der Einführung des Lehrplans für Sexualerziehung schon viel im Thema Gleichstellung in der Schule passiert, jedoch muss dieser Erfolg auch von anderen Landesregierungen umgesetzt werden.
Nele Siedenburg, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Hessen erklärt: „Die strukturelle und rechtliche Benachteiligung von Seiten des Staates gegenüber queeren Menschen muss endlich aufhören! Eine Reformation des veralteten Transsexuellengesetzes ist längst überfällig. Auch in Hessen können wir noch wichtige Schritte zur Gleichstellung von trans*personen gehen. Wir fordern zum Beispiel durch konkrete Maßnahmen für mehr Sichtbarkeit von trans*personen in der Schule zu sorgen. Dazu gehören unter anderem die Sensibilisierung von Lehrer*innen durch verstärkte Fortbildungen für die Bedürfnisse von trans*personen und die Anerkennung von Namensänderungen.
Gerade in Zeiten, in denen rechte Parteien und Strömungen täglich gegen Vielfalt hetzen, ist es wichtig, Flagge zu zeigen und für die sexuelle Selbstbestimmung für jede*n zu kämpfen. Denn es muss die eigene Entscheidung sein, wen ich liebe, mit wem ich Sex habe oder was ich anziehen möchte. Wir kämpfen heute für eine bunte und vielfältige Gesellschaft, die frei von Vorurteilen und Diskriminierung ist! “
Die GRÜNE JUGEND Hessen, fordert außerdem ein Konzept für queere Jugendliche im ländlichen Raum, um diese bei ihrem Coming Out zu unterstützen und Vorurteile in der Gesellschaft zu bekämpfen.
Sascha Meier, Queerpolitischer Sprecher der GRÜNEN JUGEND Hessen erläutert: „Leider ist im 21 Jahrhundert in Teilen der Gesellschaft Queerphobie immer noch weit verbreitet. Menschen die queer sind brauchen ein Angebot, ungeachtet ihres Wohnortes, gewaltfrei und sicher aufzuwachsen und dabei ihre Sexualität ausleben zu können. Vor allem im ländlichen Raum sind die Beratungs- und Aufklärungsmöglichkeiten nur begrenzt. Hier müssen wir sichtbar für Veränderungen streiten.“
Die GRÜNE JUGEND Hessen führt am heutigen Tage deswegen eine hessenweite Fotoaktion durch. Schilder mit den Statements: „Gewalt stoppen!“ „Diskriminierung stoppen!“ und „Same love same rights“ sollen ein Zeichen für den Kampf für eine vielfältige Gesellschaft setzen. Denn für uns heißt es: Vielfalt statt Einfalt!
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