28. März 2013

„Ein Feiertagsgesetz womit jede*r leben kann“-Grüne Jugend Hessen setzt am Ostersonntag auf den Dialog.



Seit Beginn der Proteste zum Tanzverbot vertritt die Grüne Jugend Hessen die Auffassung, dass eine Reformierung des Hessischen Feiertagsgesetzes nur im Einklang mit den gesellschaftlichen Gruppen, also auch den Kirchen, geschehen kann. Deshalb will die Jugendorganisation den diesjährigen Ostersonntag nutzen, um in einen Dialog zu treten. „Wir wollen in diesem Jahr die Spannungen rausnehmen. Es ist auf beiden Seiten in den vergangenen Jahren genug gepoltert worden. Jetzt suchen wir nach Lösungen.“, erklärt Benjamin Weiß, Landesvorsitzender der Grünen Jugend Hessen.

Für die Grüne Jugend Hessen ist dabei der Wille die derzeitigen Regelungen im Hessischen Feiertagsgesetz ändern zu wollen eine Grundlage für den Dialog. „Die derzeitige Gesetzeslage sorgt nicht nur für Unsicherheit bei den Clubbetreiber*innen, sie ist auch nicht mehr zeitgemäß und sehr überzogen. Die Gespräche, die wir in den vergangenen Jahren mit vielen unterschiedlichen Gruppen geführt haben, bekräftigen uns in dieser Auffassung. Wir sind auch davon überzeugt, dass ein Konsens in dieser Frage zu erreichen ist.“, ergänzt Weiß.

Auch Gabriele Scherle, Pröpstin der evangelischen Kirche für Rhein-Main, wird am Ostersonntag bei den Veranstaltungen der Grünen Jugend Hessen dabei sein. Sie erklärt hierzu: „Ich möchte mich an der gesellschaftlichen Debatte über das Hessische Feiertagsgesetz gerne beteiligen. Deshalb habe ich die Einladung der Grünen Jugend Hessen, am Ostersonntag auf dem Römerberg zu tanzen und anschließend zu diskutieren, angenommen. So wie für mich Karfreitag ein Tag der Stille und Besinnung ist, so ist für mich Ostern ein Grund zum Tanzen. Ich bin außerdem davon überzeugt, dass es einer Gesellschaft gut tut, wenn der Rhythmus des  Lebens durch gemeinsame Feiertage strukturiert wird. Diese sind in langen gesellschaftlichen Prozessen erkämpft worden und deshalb ein hohes Gut, auch wenn sich Einzelne mit dem Inhalt der religiösen und säkularen Feste nicht identifizieren können. Für mich als Christin sind Ostersonntag und Ostermontag ganz besondere Freudentage. Wir feiern hier nicht einfach die Wiederbelebung eines Toten, sondern den Anbruch einer neuen Welt, in der alle Kreatur aufatmen kann, weil der Tod seine Macht verloren hat. Die Welt hat in der Osternacht zu tanzen begonnen. Die Idee der Grünen Jugend Hessen, diesen Tanz am Ostersonntag auf den Römerberg zu tragen, freut mich sehr. Deshalb nehme ich gerne daran teil.“

Die Veranstaltungen der Grünen Jugend Hessen am Ostersonntag

13 Uhr Tanzflashmob am Frankfurter Römer

Mit dem Glockenschlag fangen die Teilnehmer*innen in Stille an zu tanzen. Wir wollen mit dieser Aktion darauf aufmerksam machen, dass das Tanzverbot selbst an diesem Tag noch gilt. Hierzu werden die Teilnehmer*innen alle ihre MP3-Player mitnehmen und eine halbe Stunde tanzen.

14 Uhr Podiumsdiskussion im lesbisch-schwulen Kulturhaus (Klingerstraße 6, 60313 Frankfurt am Main)

„Ein Feiertagsgesetz womit jede*r leben kann-Wie kann es aussehen?“

Gabriele Scherle (Pröpstin der ev. Kirche für Rhein-Main)

Benjamin Weiß (Landesvorsitzender der Grünen Jugend Hessen)

Matthias Morgenstern (Vorsitzender des Vereins Clubs am Main e.V., angefragt)

Moderation: Gerald Schäfer (Journal Frankfurt)

Ende gegen 16 Uhr

 



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