1. August 2017

#GreenSummerSchool2017



– Sascha Meier aus dem Kreisverband Offenbach war auf der Summerschool der Grünen in Werneuchen bei Berlin und hat für euch einen Erfahrungsbericht geschrieben. –

 

Das war die #GreenSummerSchool 2017

Donnerstag

Nach der Ankunft und einer kleinen Verschnaufpause, ging das Programm in Werneuchen bei Berlin direkt los. Nach einer herzlichen Begrüßung durch Michael Kellner (politischer Bundesgeschäftsführer) und den beiden Moderatorinnen Lara und Jules, gab es Zeit, sich gegenseitig kennenzulernen.

Bei diesem Kennenlernen wurde bereits vielen von uns bewusst, dass wir nicht aus den selben Bewegungsgründen an der Summer School teilnehmen, sondern bei einer*m jede*n von uns ganz unterschiedliche Motivationsfaktoren eine Rolle spielen.

Vor dem Abendessen startete das Kampagnenlabor mit Anna und Thomas (Mitarbeiter*innen aus der Bundesgeschäftsstelle). Hierbei war das Ziel, die Wichtigkeit von Aktionen und einem gutem Auftritt im Netz, vor allem in Social Media Kanälen zu vermitteln. Des Weiteren wurde uns die Möglichkeit gegeben, erste Kampagnenideen zu verschiedenen grünen Eckpunkten zu formulieren und gedanklich umzusetzen. Anna war von einigen Vorschlägen sehr begeistert und will nun diese im Wahlkampf aufgreifen.

Für die Nachbereitung dieser Inhalte diente dann das Abendessen (übrigens mega nice und vegetarisch bzw. vegan). Bereits beim Essen hat sich die Freude auf Jürgen Trittin unter uns Teilnehmer*innen breit gemacht. Dies sollte ursprünglich am Lagerfeuer stattfinden, wurde dann allerdings in den großen Saal verlegt, da das Wetter nicht mitspielte. Mit durchaus herausfordernden Fragen zur Geschichte und Entwicklung der Grünen löcherten wir ihn. Neben BGE, Integration, Boris Palmer und dem Ziel 2030, war die Sozialpolitik ein Kernbegriff, der die Diskussion domierten.

Zu den Themen Sozialpolitik und Nachhaltigkeit löcherte ich ihn noch in seiner knappen Zeit nach dem Gespräch, wobei ich feststellen konnte, dass wir durchaus ähnliche Ansätze verfolgen. Toll, dass sich Jürgen auch für direkte Nachfragen noch Zeit genommen hatte!

Für die Nachbereitung dieses Gesprächs diente die Zeit am Lagerfeuer, da sich das Wetter in der Zwischenzeit gebessert hatte. Die Stimmung war durch das ein oder andere Bier oder den einen oder anderen Schluck Wein gelöster und perfekt für einige Diskussionen. Die alles dominierende Frage: Hat Trittin mit seinen Aussagen recht oder braucht es neue und andere Impulse?

Freitag

Der Freitag stand dann komplett im Licht des Argumentierens am Wahlkampfstand.

Nach dem Frühstück und einer Morgenrunde, in der jede*r kurz mitteilen konnte, wie wir uns fühlen, startete die erste Workshopphase zum Thema „Argumentieren gegen Rechts“.

Aufschlussreich war diese Workshopphase insofern, als dass wir unsere Argumentationsgrenzen kennen lernten bzw. wie wir aus solchen Diskussionen am besten aussteigen können, ohne dass wir womöglich körperliche oder geistige Schädigungen bekommen.

Matthias Sprekelmeyer, der den Workshop „Straßenwahlkampf und Haustürwahlkampf“ auch schon in Frankfurt gegeben hat, leitete auch in Berlin den Workshop zu diesen Themen.

Hauptsächlich ging es hierbei darum, Präsenz zu zeigen und sich nach Möglichkeit in keine Diskussionen zu verrennen, weil man einen Punkt der gegnerischen Seite so nicht stehen lassen möchte.

Die Tatsache, dass wir Leidenschaft und Marketing vereinen sollten, um wirklich erfolgreich zu sein, zog sich wie ein roter Faden durch die Workshops.

Die Nachbereitung dieser Impulse fand – wie auch am Tag zuvor – beim Abendessen statt.

Nach dem Abendessen begann auch schon unser Europa Quiz mit Terry Reintke (EU-Parlamentsabgeordnete, ehemals Sprecherin der Federation of Young Greens und Mitglied in vier EU-Ausschüssen). Trotz ihrer beschränkten zeitlichen Ressourcen nahm sie sich eine knappe Stunde Zeit, um mit uns die Ideen der EU und ihre Zukunftsmöglichkeiten aufzuarbeiten und zu verfestigen.

Nach ihrer Abreise ging für uns die Debatte zum Thema Europa und die verschiedenen Zukunftsmöglichkeiten der EU weiter. Neben der „EU der zwei Geschwindigkeiten“ kam natürlich auch die Idee eines föderalen Europas auf.

Samstag

Der Samstag stand ganz im Zeichen des bundesweiten Auftakts zum Tür-zu-Tür Wahlkampfes.

Bereits beim Frühstück ging es für uns um das Wähler*innenpotential, welches wir durch das Klingeln an Türen zu erreichen versuchen.

Bei dem Seminar mit Matthias Spreckelmeyer war für uns bereits am Anfang klar, dass wir als junge grüne Politiker*innen nicht immer nur Positives zu erwarten haben. Aus diesem Grund erklärte er uns, wie wir uns aus Debatten und Angriffen herausziehen können und wie wir durch die Vereinigung von Leidenschaft und Marketing so viele Wähler*innen wie nur möglich erreichen.

Um dieses erlernte Wissen zu vertiefen fuhren wir von Werneuchen nach Berlin Lichtenberg um dort mit Michael Kellner und Hannah Neumann als Direktkandidatin dieses Wissen direkt anzuwenden.

Insgesamt wurde an knapp 5.000 Türen geklingelt. Mehrere interessante Gespräche entwickelten sich. Quer durch die verschiedenen Ecken von Berlin-Lichtenberg zogen unsere Teams. Von einigen Menschen wurde man herzlich, von anderen mit Ablehnung und bestenfalls mit dem Zuschlagen von Türen empfangen.

Bei der Rückfahrt entwickelte sich ein interessantes Gespräch zwischen Michael Kellner und mir zu dem Thema Erstwähler*innen und selbstverständlich auch zu der Strahlkraft des „Wahlomats“. Wir besprachen verschiedenste Konzepte zum Thema „wie sprechen wir junge Mitglieder und potentielle Wähler*innen an“ . Hierbei stand vor allem die Sprache im Vordergrund. Denn das Fachchinesisch aus den einzelnen Antworten und Aussagen kann potentielle Wähler*innen abschrecken.

Nachdem wir schlussendlich in Werneuchen wieder angekommen waren, grillten wir und hatten eine interessante Diskussion mit Hannah Neumann, Erik Marquardt, Georg Kössler, June Tomiak und Lea Schlang. Ein schöner Abend nach einem erfolgreichen Haustürwahlkampftag ging zu Ende.

Sonntag

Neben Michael blieben auch June, Georg, Erik und Lea bis zum nächsten Tag, an dem wir gemeinsam abreisten. Nachdem wir das Zimmer geräumt und gemeinsam gefrühstückt hatten, hielt Michael noch eine kurze, aber intensive Ansprache zum Thema Wahlkampf.

Nach der Reflexion und Evaluation mit Lara und Jules verabschiedeten wir uns voneinander und fuhren mit Schmetterlingen im Bauch in Richtung Wahlkampf.

 

Mein persönliches Fazit

 

In diesen vier Tagen wurde mir bewusst, wie verschieden wie wir auch sind, so verschieden ist auch unsere Partei. Und wir als motivierte junge Menschen, die verschiedene Facetten der grünen Politik in unseren persönlichen Interessen in den Vordergrund stellen, einen uns doch rund um den Grünen Gedanken als Partei.

In diesen vier Tagen wurde mir als junges Mitglied bewusst, wie wichtig doch die Diskussion rund um neue Themengebiete oder andere Themengebiete als bisher ist.

Wir alle profitieren von dem Facettenreichtum dieser Partei und einen uns durch den Grünen Kerngedanken, egal wie unterschiedlich unsere Ansichten doch sind. Der Austausch mit jungen motivierten Politiker*innen aus der Bundesrepublik ist da ein tolle Möglichkeit!

Deshalb kann ich euch nur raten: Auf zur nächsten #GreenSummerSchool, um mit Spitzenpolitiker*innen und jungen Nachwuchspolitiker*innen aus der ganzen Bundesrepublik zusammenzukommen und dann anschließend in der Landtagswahl 2018 Ideen, Konzepte und alle Facetten der grünen Politik einzubringen!

Diese vier Tage waren für mich sehr eindrucksvoll und ich habe sehr viel mitgenommen, um in dieser Bundestagswahl unsere Ideen mit aller Kraft zu verteidigen und voranzubringen.



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