Grüne Jugend Hessen unterstützt das Bündnis Flüchtlingsstreik Hessen – Protestcamp an der Hauptwache beginnt am 20. Oktober
Hessische Flüchtlinge und ihre Unterstützer demonstrieren ab Samstag, den 20. Oktober, um 14 Uhr mit einem Protestcamp an der Hauptwache für ein menschlichere Asylpolitik und bessere Bedingungen für Flüchtlinge.
Dazu haben sie sich im Bündnis Flüchtlingsstreik Hessen zusammengeschlossen. Sprecherin Fariba Abolhosseini erklärt: „Wir haben keine Geduld mehr! Viele von uns sind seit acht, zehn, zwölf Jahren in Deutschland und bekommen keine Aufenthaltsgenehmigung. Ich selbst bin seit fast neun Jahren hier zusammen mit meinen beiden Töchtern (11 und 13). Unser Asylantrag wurde zweimal abgelehnt. Ich bin in Deutschland politisch gegen das iranische Regime aktiv, bei einer Abschiebung droht mir deshalb Verfolgung. Es wird Zeit, dass wir für unsere Menschenrechte streiten, damit sich unsere Situation und vor allem die unserer Kinder endlich ändert.“
Dafür will das Bündnis mehrere Wochen an der Hauptwache ausharren – trotz des nahenden Winters. Ihr Vorbild sind die verschiedenen Flüchtlingsproteste in anderen deutschen Städten. Besonders mit der Gruppe aus Würzburg steht das Bündnis im engen Austausch. Dort hatten Flüchtlinge seit März diesen Jahres mehrere Monate demonstriert und bundesweit Aufmerksamkeit für ihre Situation erzielt. Der Sprecher der Würzburger Gruppe, Massoud Hassanzade, spricht am Samstag zum Beginn der hessischen Proteste.
Die Flüchtlinge selbst kommen überwiegend aus dem Iran, aber auch mit anderen Flüchtlingsgruppen, etwa aus Afghanistan, steht das Bündnis in Kontakt.
Zu den Unterstützern zählen bisher die Internationale Födation Iranischer Flüchtlinge, der Arbeitskreis Asyl und Flucht der hessischen Piraten und die Grüne Jugend Hessen. Das Bündnis ist offen für alle Gruppen, die sich für Asyl und Flüchtlingsrechte einsetzen.
Fariba Abolhosseini fasst die Forderungen zusammen: „Es kann nicht sein, dass Menschen jahrelang auf ihren Bescheid warten müssen oder geduldet werden, in der ständigen Angst vor der Abschiebung. Vor allem für Flüchtlinge aus Krisenländern und -gebieten wie Afghanistan, Iran oder Syrien fordern wir, dass politisches Asyl leichter gewährt wird.“
Gleichzeitig fordert das Bündnis, die Residenzpflicht abzuschaffen, Unterkunftsbedingungen zu verbessern, Dolmetscher und Sprachkurse anzubieten und Arbeitsgenehmigungen zu vergeben.
Das Bündnis lädt jeden, der sich mit ihrer Protestaktion solidarisch erklärt, oder schlicht interessiert ist, dazu ein, ab dem 20. Oktober zur Hauptwache zu kommen, um sich über ihre Lage zu informieren.
Wer das Bündnis mit Sachspenden unterstützen will, kann diese am Freitag zwischen 17 und 20 Uhr im K3 des ASta Frankfurt (1. Stock, Studierendenhaus, Mertonstraße 26-28) abgeben oder direkt am Samstag ab 14 Uhr an der Hauptwache. Besonders gebraucht werden Lebensmittel wie Reis, Wasser und Gemüse, aber auch Feldbetten, Schlafsäcke und Decken, Klappstühle oder ein Elektroheizer. Ein Spendenkonto wird in Kürze eingerichtet.
www.fluechtlingsprotest-hessen.de
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