24. Mai 2016

Grüne Jugend Hessen wählt neuen Landesvorstand

Am 21. und 22. Mai hat die Grüne Jugend Hessen (GJH) in Wiesbaden ihre Landesmitgliederversammlung abgehalten und dabei einen neuen Landesvorstand gewählt.

Frisch gebackene Landesvorsitzende der Jugendorganisation des hessischen Landesverbands der Partei Bündnis 90/Die Grünen ist die 21-jährige Sarah von Hagen aus Diemelsee, die bislang als Beisitzerin im Vorstand tätig war. Sie studiert Deutsch & Geschichte. Seit 2013 ist sie Vorsitzende der Grünen Jugend Waldeck-Frankenberg und seit 2015 Beisitzerin im Vorstand der Grünen Waldeck-Frankenberg. Der 22-jährige Thorben Sämann wurde in seinem Amt als Vorsitzender der GJH bestätigt. Er studiert Zahnmedizin und kommt aus dem Kreisverband Lahn-Dill.  Auch die frauenpolitische Sprecherin Ann-Christine Herbold, eine 19-jährige Lehramtsstudentin (Englisch & Geschichte), sowie der Landesschatzmeister Felix Martin, ein 20-jähriger Student der Soziologie und Politikwissenschaften, beide aus dem Werra-Meißner-Kreis, wurden von der Versammlung wiedergewählt. Neu dabei sind die drei Beisitzer*innen Elena Schörling, eine 18-jährige Schülerin aus Kassel, Maximilian Walz, ein 21-jähriger Lehramtsstudent (Politik & Sport) aus Marburg und die 19-jährige Lehramtsstudentin (Politik & Informatik) Anika Schmütz aus Darmstadt.

Die Schwerpunktthemen der Landesmitgliederversammlung der GJH bildeten Netzpolitik, Datenschutz, Digitalisierung, Netzfeminismus und neue Technologien. Dazu wurde eine umfangreiche Beschlusslage getroffen. So will die GJH beispielsweise das E-Learning stärken, die mediale Ausstattung an Schulen verbessern, eine flächendeckende Versorgung mit Breitband-Internet sicherstellen und das sogenannte E-Government ausbauen, also zum Beispiel die Möglichkeit eröffnen Behördengänge im Internet zu erledigen. Dabei setzt die Jugendorganisation jedoch auf die Gewährleistung hoher Datenschutzstandards

Darüber hinaus fordern die Nachwuchspolitiker*innen eine noch konsequentere Energiewende, starke Bürger*innenbeteiligung bei geplanten Windkraftanlagen und einen größeren politischen Fokus auf das Thema Elektromobilität. Deutsche Waffenexporte sollen stark beschränkt werden und die umstrittenen Freihandelsabkommen TTIP und CETA sowie das Dienstleistungsabkommen TISA lehnt die Grüne Jugend Hessen ab. Die GJH unterstützt außerdem die jüngste Forderung der hessischen Landesschülervertretung, klassische Hausaufgaben langfristig abzuschaffen und durch bessere Nachmittagsbetreuung sowie flexible Ganztagsschulen zu ersetzen. Darüber hinaus spricht sich die GJH noch einmal ausdrücklich für einen starken, friedlichen Protest gegen die AfD sowie mit ihr zusammenhängende Verbände und Gruppierungen aus.

Mit Daniel May, Martina Feldmayer und Matthias Wagner waren auch drei Landtagsabgeordnete zu Gast. Mit dem Vorsitzenden der Grünen Landtagsfraktion, Matthias Wagner, und der Sprecherin der Grünen Jugend Baden-Württemberg, Leonie Wolf, diskutierten die Mitglieder am Samstagabend außerdem, ob eine Koalition aus CDU und Grünen für die Bundestagswahl 2017 denkbar wäre. In Hessen arbeitet diese ungewöhnliche Koalition bereits seit über zwei Jahren gut zusammen, wie Wagner betonte; in Baden-Württemberg hat sich nach dem sensationellen Wahlerfolg der heimischen Grünen eine grün-schwarze Regierung unter dem Grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann gebildet

Bereits in zwei Wochen tritt die Grüne Jugend Hessen dann zu einer nicht weniger wichtigen Versammlung zusammen. Dann wird sie für die anstehende Bundestagswahl ihr Votum an eine Kandidatin bzw. einen Kandidaten aus den eigenen Reihen vergeben. Dass dieses junggrüne Votum große Relevanz haben kann, beweisen Nicole Maisch und Omid Nouripour, beide ehemalige Vorsitzende der Grünen Jugend Hessen und heute etablierte Politiker*innen der Grünen Bundestagsfraktion.

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