Homophobie für Landesregierung akzeptabel?
Die Grüne Jugend Hessen ist entsetzt, dass der Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) offenbar plant, den vier externen Beratern und Beraterinnen des Referats für gleichgeschlechtliche Lebensweisen in Kürze zu kündigen.
„Dieser Schritt ist für uns nicht nachvollziehbar. Sozialminister Grüttner muss klarmachen, wie er ohne die Beraterinnen und Berater eine tatsächliche Gleichstellung von Homosexuellen und trans- und intersexuellen Menschen in Hessen erreichen will“, fordert die frauenpolitische Sprecherin der Grünen Jugend Hessen (GJH), Lisa Süß. „Das Thema spielt für Landesregierung anscheinend keine Rolle. Schwule, lesbische und trans- und intersexuelle Mitbürgerinnen und Mitbürger sind aber darauf angewiesen, dass auch das Land Hessen ihre Belange vertritt.“
Für die GJH ist Hessen noch lange von einer tatsächlichen Gleichstellung entfernt. So ist die Selbstmordrate unter homosexuellen Jugendlichen deutlich höher als unter heterosexuellen Gleichaltrigen. Und auch im Berufs- und Alltagsleben sind Diskriminierungen bis hin zu gewalttätigen Übergriffen an der Tagesordnung.
Das Referat hätte zudem in diesem Jahr sein 15-jähriges Jubiläum gefeiert, war bei Expertinnen und Experten anerkannt und eine gute Anlaufstelle innerhalb der Landesverwaltung für die betroffenen Gruppen.
„Wir fordern Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) deshalb dringend dazu auf, diesen Schritt zu überdenken. Alles andere wäre ein falsches Signal und eine stille Unterstützung von Diskriminierung gegen homosexuelle und trans- und intersexuelle Menschen.“, so Lisa Süß.
Darüber hinaus ist für die GJH ein Aktionsplan gegen Homophobie, wie er in anderen Bundesländern üblich ist, dringend notwendig. Die Landesregierung hatte das bisher abgelehnt.
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