14. April 2020

Pressemitteilung: Solidarität statt Abschottung – #LeaveNoOneBehind



In den Geflüchtetenlagern auf den griechischen Inseln sitzen aktuell mehr als 40.000 Menschen unter katastrophalen Bedingungen fest. Das Bundesinnenministerium verkündete am Dienstag, mindestens 50 minderjährige Geflüchtete aus den Lagern auf den griechischen Inseln aufzunehmen. Die GRÜNE JUGEND Hessen verlangt anstelle von symbolpolitischen Forderungen die sofortige Evakuierung aller Geflüchteten auf den griechischen Inseln.

Dazu meint Deborah Düring, Landessprecherin der GRÜNEN JUGEND Hessen:

„Eine Aufnahme von 50 Kindern ist kein Tropfen auf den heißen Stein, sondern eine Bankrotterklärung der Europäischen Wertegemeinschaft.

Dieser Entschluss trägt in keinster Weise dazu bei, die Zustände in den Lagern zu verbessern. In Zeiten, in denen Nationalismus, Abschottung und die Einschränkung von Grundrechten – wie das Recht auf Asyl- als Antwort auf die Corona-Pandemie verwendet werden, kann die europäische Antwort auf die Bewältigung der Krise nur eine solidarische und humanitäre sein.

In Deutschland und Europa wird durch die Corona Bedrohung das gesamte öffentliche Leben heruntergefahren. Solidarität wird in der jetzigen Zeit großgeschrieben. Doch Solidarität darf nicht an den nationalen Grenzen enden, sondern muss grade jetzt den schutzbedürftigsten Menschen dieser Welt gegenüber erbracht werden.“

Bisher haben sich 140 deutsche Kommunen, Städte und Länder bereit erklärt, Menschen aufzunehmen. Deborah Düring und Sascha Meier fordern:

„Alle politischen Ebenen müssen sofort handeln und alles in ihrer Macht Stehende tun, um die humanitäre Katastrophe auf den griechischen Inseln und an den Europäischen Außengrenzen zu verhindern. Wir fordern ein schnelles und gezieltes Handeln auf der europäischen, Bundes- und Landesebene. Wir fordern grenzenlose Solidarität innerhalb und außerhalb Europas!“

Sascha Meier, Landessprecher der GRÜNEN JUGEND Hessen ergänzt:

„Die bereits vor Corona existierende humanitäre Krise innerhalb der europäischen Union und den Außengrenzen droht aktuell zu eskalieren. Jetzt, wo der öffentliche Fokus primär auf nationalen Schutzmaßnahmen liegt, dürfen wir die Situation der Menschen außerhalb der Europäischen Grenzen nicht vergessen. Wir als GRÜNE JUGEND Hessen verurteilen den Versuch des Bundesinnenministeriums, zivile Seenotrettung zu verhindern. Europa und Deutschland dürfen sich gerade in diesen herausfordernden Zeiten nicht vor der Verantwortung drücken, Geflüchtete, welche durch zivile Seenotrettung gerettet worden sind, nach Europa zu holen und sie innerhalb der Europäischen Union zu verteilen. Andernfalls wird das Mittelmeer ein noch größeres Massengrab.“

Die GRÜNE JUGEND Hessen fordert #LeaveNoOneBehind.



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